Buchrezension

Anatomie einer Weltanschauung

Tomer Persico liefert auf 124 Seiten eine messerscharfe Anatomie des Liberalismus: von den theoretischen Wurzeln bis zu aktuellen Herausforderungen. Sein Fazit aus Israel: Liberale Werte sind tief verankert und funktionieren.

Karl-Heinz Paqué
 und
Buchrezension

Anatomie einer Weltanschauung

Tomer Persico liefert auf 124 Seiten eine messerscharfe Anatomie des Liberalismus: von den theoretischen Wurzeln bis zu aktuellen Herausforderungen. Sein Fazit aus Israel: Liberale Werte sind tief verankert und funktionieren.

Karl-Heinz Paqué
Buchcover von Tomer Persico: Liberalismus. Seine Wurzeln, Grundsätze und Krisen‘ vor neutralem Hintergrund.

124 Seiten genügen diesem Büchlein, um eine Anatomie des Liberalismus zu liefern, die an Klarheit der Gedanken und Sprache nichts zu wünschen übrig lässt. Der Autor Tomer Persico ist Research Fellow am Shalom Hartman Institute in Jerusalem und einer der renommiertesten Intellektuellen seines Landes. Als akademischer Repräsentant eines liberalen, säkularen und, wie es in Israel gerne heißt, zentristischen Weltbildes äußert er sich regelmäßig öffentlich. In 15 kurzen Kapiteln zuzüglich Einführung und Nachwort liefert der Autor wie in einem Holzschnitt alles Wesentliche, was man braucht, um den Liberalismus im Kern zu begreifen: theoretische Definition und praktische Umsetzung, historische Wurzeln, das Entstehen der Menschenrechte und die Anfänge der liberalen Philosophie; Demokratie, Freiheit und der moderne Staat sowie die vielen Herausforderungen, seien es die eigenen Schwächen des Liberalismus oder Nationalismus, Faschismus, Kommunismus und Identitätspolitik, Populismus und das Wachstum des Sozialstaats. Bis schließlich der Autor auf sein eigenes Land zu sprechen kommt, in dem die politische Polarisierung aufgrund der inneren Risse der Gesellschaft zwischen einer erstarkten religiösen Rechten und der liberalen Mitte immer dramatischer geworden ist.

Der Autor zieht trotz der aktuellen Krisen ein gemäßigt optimistisches Fazit. Der Grund dafür aus seiner Sicht: Die Menschen des Westens haben liberale Werte längst tief verinnerlicht. Sie schätzen ihre persönliche Autonomie und werden so leicht nicht auf diese verzichten. Es gibt eine Art verdeckte Resilienz, die auf einem Selbstverständnis beruht, das dann doch recht stabil ausfällt, wenn es darauf ankommt. Im Übrigen hat sich der Liberalismus bewährt. Viel mehr als andere Weltanschauungen und politischen Systeme erlaubt er den Menschen, in Persicos Worten, „sowohl sozial als auch ökonomisch zu gedeihen“. Der Autor zieht eine verblüffend einfache Schlussfolgerung: „Liberalismus funktioniert einfach.“ Das macht Mut. Und dies umso mehr, als Tomer Persico in einem Land lebt, das permanent bedroht ist. Wenn schon ein liberaler Intellektueller in Israel zuversichtlich ist, dann sollten wir es hierzulande eigentlich auch sein.

124 Seiten genügen diesem Büchlein, um eine Anatomie des Liberalismus zu liefern, die an Klarheit der Gedanken und Sprache nichts zu wünschen übrig lässt. Der Autor Tomer Persico ist Research Fellow am Shalom Hartman Institute in Jerusalem und einer der renommiertesten Intellektuellen seines Landes. Als akademischer Repräsentant eines liberalen, säkularen und, wie es in Israel gerne heißt, zentristischen Weltbildes äußert er sich regelmäßig öffentlich. In 15 kurzen Kapiteln zuzüglich Einführung und Nachwort liefert der Autor wie in einem Holzschnitt alles Wesentliche, was man braucht, um den Liberalismus im Kern zu begreifen: theoretische Definition und praktische Umsetzung, historische Wurzeln, das Entstehen der Menschenrechte und die Anfänge der liberalen Philosophie; Demokratie, Freiheit und der moderne Staat sowie die vielen Herausforderungen, seien es die eigenen Schwächen des Liberalismus oder Nationalismus, Faschismus, Kommunismus und Identitätspolitik, Populismus und das Wachstum des Sozialstaats. Bis schließlich der Autor auf sein eigenes Land zu sprechen kommt, in dem die politische Polarisierung aufgrund der inneren Risse der Gesellschaft zwischen einer erstarkten religiösen Rechten und der liberalen Mitte immer dramatischer geworden ist.

Der Autor zieht trotz der aktuellen Krisen ein gemäßigt optimistisches Fazit. Der Grund dafür aus seiner Sicht: Die Menschen des Westens haben liberale Werte längst tief verinnerlicht. Sie schätzen ihre persönliche Autonomie und werden so leicht nicht auf diese verzichten. Es gibt eine Art verdeckte Resilienz, die auf einem Selbstverständnis beruht, das dann doch recht stabil ausfällt, wenn es darauf ankommt. Im Übrigen hat sich der Liberalismus bewährt. Viel mehr als andere Weltanschauungen und politischen Systeme erlaubt er den Menschen, in Persicos Worten, „sowohl sozial als auch ökonomisch zu gedeihen“. Der Autor zieht eine verblüffend einfache Schlussfolgerung: „Liberalismus funktioniert einfach.“ Das macht Mut. Und dies umso mehr, als Tomer Persico in einem Land lebt, das permanent bedroht ist. Wenn schon ein liberaler Intellektueller in Israel zuversichtlich ist, dann sollten wir es hierzulande eigentlich auch sein.

124 Seiten genügen diesem Büchlein, um eine Anatomie des Liberalismus zu liefern, die an Klarheit der Gedanken und Sprache nichts zu wünschen übrig lässt. Der Autor Tomer Persico ist Research Fellow am Shalom Hartman Institute in Jerusalem und einer der renommiertesten Intellektuellen seines Landes. Als akademischer Repräsentant eines liberalen, säkularen und, wie es in Israel gerne heißt, zentristischen Weltbildes äußert er sich regelmäßig öffentlich. In 15 kurzen Kapiteln zuzüglich Einführung und Nachwort liefert der Autor wie in einem Holzschnitt alles Wesentliche, was man braucht, um den Liberalismus im Kern zu begreifen: theoretische Definition und praktische Umsetzung, historische Wurzeln, das Entstehen der Menschenrechte und die Anfänge der liberalen Philosophie; Demokratie, Freiheit und der moderne Staat sowie die vielen Herausforderungen, seien es die eigenen Schwächen des Liberalismus oder Nationalismus, Faschismus, Kommunismus und Identitätspolitik, Populismus und das Wachstum des Sozialstaats. Bis schließlich der Autor auf sein eigenes Land zu sprechen kommt, in dem die politische Polarisierung aufgrund der inneren Risse der Gesellschaft zwischen einer erstarkten religiösen Rechten und der liberalen Mitte immer dramatischer geworden ist.

Der Autor zieht trotz der aktuellen Krisen ein gemäßigt optimistisches Fazit. Der Grund dafür aus seiner Sicht: Die Menschen des Westens haben liberale Werte längst tief verinnerlicht. Sie schätzen ihre persönliche Autonomie und werden so leicht nicht auf diese verzichten. Es gibt eine Art verdeckte Resilienz, die auf einem Selbstverständnis beruht, das dann doch recht stabil ausfällt, wenn es darauf ankommt. Im Übrigen hat sich der Liberalismus bewährt. Viel mehr als andere Weltanschauungen und politischen Systeme erlaubt er den Menschen, in Persicos Worten, „sowohl sozial als auch ökonomisch zu gedeihen“. Der Autor zieht eine verblüffend einfache Schlussfolgerung: „Liberalismus funktioniert einfach.“ Das macht Mut. Und dies umso mehr, als Tomer Persico in einem Land lebt, das permanent bedroht ist. Wenn schon ein liberaler Intellektueller in Israel zuversichtlich ist, dann sollten wir es hierzulande eigentlich auch sein.

Weitere Themen der Ausgabe

Buchrezension

Kampf um den Rechtsstaat

Der Frankfurter Rechts- und Sozialwissenschaftler Maximilian Pichl analysiert, wie der Rechtsstaat langsam erodiert. Auch in Deutschland.

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Tomer Persico liefert auf 124 Seiten eine messerscharfe Anatomie des Liberalismus: von den theoretischen Wurzeln bis zu aktuellen Herausforderungen. Sein Fazit aus Israel: Liberale Werte sind tief verankert und funktionieren.

Interview

Anreize statt Zwang, Verbote und Quoten

Liberale Marktwirtschaft und Umweltschutz sind ein starkes Duo, findet der Verein Ökologische Marktwirtschaft. Co-Vorsitzende Helena Herzig erzählt, wie sie die Idee als Trend im politischen Diskurs verankern will.

Interview

Die Rente nimmt den Jungen die Luft

Bald ist jeder dritte Euro im Bundeshauhalt durch Zuschüsse zur Rente gebunden. Diese Ungerechtigkeit blockiert Investitionen in die Zukunft, meint Christian Hagist.

Essay

Geostrategische Globalisierung

Mit Trumps Protektionismus beginnt ein neues Zeitalter für die Weltwirtschaft. Deutschland und Europa müssen pragmatisch, aber prinzipienfest antworten. Neue Partner sind nötig und willkommen.

Liberale Gebote

Es liegt an dir!

Empfehlungen für das richtige Handeln gibt es viele. Doch um das Land wieder voranzubringen, müssen wir alle aktiv werden. Liberale Ansätze geben Orientierung - hier sind unsere 10 Gebote!

Feature

Biotech und Bosporus

Deutschtürkische Unternehmen sind zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. Was sie auszeichnet, sind Dynamik, Risikobereitschaft und ihre Deutschlandkompetenz.

Editorial

Bismarck-Moment für Deutschland

Deutschland 2025: Festgefahren zwischen Wirtschaftswandel, demografischem Druck und geopolitischen Krisen. Der Staat überfordert, die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit wächst.

Pro & Contra

Politische Steuerung oder Freiheit der Wirtschaft?

Die Bundesregierung hat ein Bundestariftreuegesetz beschlossen, nach dem öffentliche Aufträge nur noch an Unternehmen gehen, die ihre Beschäftigten nach Tarif bezahlen. Was die einen als Weg zu einem ausgeglichenen Wettbewerb betrachten, ist für die anderen ein Anti-Wachstumsgesetz.

10 Fragen an ...

Nicole Büttner

Seit Marcel Proust sind Fragebögen das beste Mittel, um Persönlichkeiten in aller Kürze kennenzulernen. Liberal bittet an dieser Stelle zum schnellen Gespräch.

Buchrezension

Radikale Wiederbelebung

Der Liberalismus wirkt intellektuell erschöpft. Ulrich Macholds Sammelband „Die Radikale Mitte" sucht nach Antworten für eine orientierungslose Bewegung. Sven Gerst bespricht das Buch.

Interview

Radikal bürgerlich – für die Freiheit

Weniger Staat, eine stärkere Wirtschaft und bessere Chancen für die Menschen – für diese liberale Themen kämpfen viele Menschen in Deutschland. Zum Beispiel Hans-Ulrich Rülke in Baden-Württemberg.

Feature

„Ich werde den Wohlstand meiner Eltern nicht halten können“ – Mythos oder Realität?

Deutschlands Wirtschaft gilt als robust. Doch viele junge Menschen erleben das Gegenteil: steigende Lebenshaltungskosten, stagnierende Reallöhne und unerschwingliche Immobilienpreise.

Feature

Auf der Langstrecke

Kleine und mittlere Unternehmen wollen von den Rüstungsmilliarden profitieren. Doch es dauert viele Jahre, um Teil der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie zu werden.

Feature

Alte Tugenden, neuer Mut

Krisen und Kosten: Der deutsche Mittelstand steht unter Druck und muss auf zahlreiche Herausforderungen zeitgleich reagieren. Doch einige familiengeführte Unternehmen stemmen sich mit Resilienz und Innovationsgeist gegen die schlechte Stimmung.

Essay

Angriff auf unsere Freiheit

Künstliche Intelligenz nutzt ungeheure Datenmengen aus unserem persönlichen Umfeld. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger über KI-Risiken für Privatsphäre, Selbstbestimmung und Grundrechte.